Angst - ein schlechter Berater in unruhigen Zeiten

Spürst du es auch?

 

Ich glaube, kaum jemand hat in den letzten Wochen nicht ein Mal das Gefühl ANGST verspürt. Da kommt so ein kleiner Virus namens COVID-19 daher, schleicht sich durch die Hintertür in unseren Körper, in unser Leben, in unsere Gesellschaft. Man kann ihn nicht mit den Sinnen wahrnehmen, mit denen wir „normalerweise“ uns und unsere Umwelt wahrnehmen. Und die Auswirkungen auf unser privates aber auch gesellschaftliches Leben sind enorm. In einem noch nie vorher erlebten Ausmaß verändert sich unser Leben, und das laufend, von Tag zu Tag.

 

Was ist eigentlich Angst?

 

Angst ist ein Schutzmechanismus unseres Geistes, der uns vor Gefahren bewahren möchte. Eigentlich durchaus sinnvoll. Doch woher weiß unser Geist, was gefährlich ist? Zum einen durch Erfahrungen, die wir selbst gemacht haben oder die in uns durch die Erfahrungen unserer Vorfahren gespeichert sind. Zum anderen versucht unser Gehirn möglichst energieeffizient zu arbeiten. Das geht am besten, wenn wir uns auf gewohnten Pfaden bewegen.  

Der Mechanismus, der Gefühle und damit auch Angst entstehen lässt, ist immer folgender: 

 Situation     Þ     Bewertung     Þ       Gefühl

 

Das gilt für alle Gefühle, sowohl für die, die wir positiv als auch negativ empfinden.

 

Du bist nicht die Angst

 

Oft identifizieren wir uns so stark mit der Angst, dass wir uns so fühlen, als wären wir der Angst hilflos ausgeliefert. Das Schaubild zeigt uns aber, dass erst durch die Bewertung, die unser Geist meist in Sekundenbruchteilen durchführt, ein Gefühl entwickelt wird. Hast Du das erst mal verinnerlicht, musst Du Dich Deinen Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert fühlen. Denn es liegt an Dir, welche Bewertung Du einer Situation gibst.

 

Warum ängstigt uns nun dieser kleine Virus so stark?

 

Hier kommen gleich mehrere Faktoren zusammen:

  • Es fehlen uns Erfahrungen mit einer solchen Pandemie, daher stuft unser Gehirn die Situation automatisch als gefährlich ein.
  • Wir bemerken, dass wir unser Leben nicht mehr unter Kontrolle haben. Auch vor der Pandemie war das nicht der Fall, aber viele von uns konnten für sich die Illusion, dass sie ihr Leben im Griff haben, aufrechterhalten bzw. haben sie nie hinterfragt.
  • Die soziale Isolierung, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, erzeugt in vielen ein Gefühl von Trennung und Alleinsein.

Vielleicht ängstigen dich auch noch andere Faktoren, die ich hier nicht erwähnt habe.

 

Angst versus Vertrauen

 

„Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.

Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.

Und gib mir die Weisheit, das eine von anderen zu unterscheiden.“

 

Dieser Spruch des schwäbischen Theologen Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782) macht deutlich, dass wir es in der Hand haben, wie wir mit einer Krise und unserer Angst umgehen.

 

In Bezug auf Covid-19 bedeutet das für mich:

 

Gelassenheit: Der Virus ist nun mal da, da habe ich keinen Einfluss drauf. Und niemand weiß, wie lange die Situation noch anhält. Es lohnt sich also nicht, sich darüber aufzuregen oder jede halbe Stunde Nachrichten zu hören/ zu lesen.

 

Mut: Ich kann durch mein Verhalten dazu beitragen, mein persönliches Risiko zu minimieren. Ihr wisst schon, Hände waschen, soziale Kontakte vermeiden … Das erfordert Flexibilität im Denken und Handeln und auch Mut, sich auf die Veränderungen einzulassen. Neue (alte) Wege der Kommunikation müssen gefunden werden. Mit den Eltern telefonieren statt vorbeizufahren, Hilfen für kranke Menschen anbieten …

 

Weisheit: Wie oben bereits erwähnt, lohnt es sich genau hinzuschauen, auf welche Dinge ich einen Einfluss habe und auf welche nicht. Denn:

 

 Energie folgt der Aufmerksamkeit.

 

Dieses Prinzip stammt aus der spirituellen Kunst und Wissenschaft der alten Hawaiianer.

 

Wie viel Aufmerksamkeit räumst Du der Angst ein? Ist sie in einem angemessenen Maße Dein Begleiter oder bestimmt sie Dein ganzes Leben? Wir haben oben gesehen, dass es allein Deine Bewertung ist, die das Gefühl der Angst erzeugt. Dies ist auch insofern von Bedeutung, da wir aus der Stressforschung wissen, dass Angst u. a. das Immunsystem schwächt.

 

Angst oder Vertrauen – es ist deine Entscheidung

 

Ich möchte Dir ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie Du Dein Vertrauen stärken kannst.

  • Meditation
    Regelmäßige Meditation wirkt erwiesenermaßen beruhigend auf den Geist, verringert Angst, Stress und das Gefühl von Einsamkeit. Sie stärkt darüber hinaus das Immunsystem, steigert das Glücksempfinden und Mitgefühl. Du kannst spüren, dass alles mit allem verbunden ist und Du nie allein bist.
  • Bewertungen loslassen
    Fast in jedem Moment bewerten wir unbewusst unser Verhalten und das unserer Mitmenschen, was wir sehen und hören …
    Wie wir oben gesehen haben, erzeugen Bewertungen Gefühle – leider oft unangenehme. Wenn du dich mal wieder dabei ertappst, dann tritt gedanklich einen Schritt zurück und lasse die Bewertung los. Das erfordert etwas Übung, doch je öfter du das praktizierst, desto gelassener wirst du.
  • Akzeptanz
    „Das, was passiert, ist das Einzige, was passieren konnte.“
    Dieses 2. Gesetz der Spiritualität wird den Indern zugeschrieben und ist Jahrtausende alt, aber immer noch gültig. Nichts geschieht ohne Grund; das, was passiert, ist das Einzige, was passieren konnte, damit wir unsere Lektionen des Lebens lernen. Wenn es Dir gelingt, dies immer wieder in deinem Bewusstsein zu verankern, lautet Deine Frage nicht mehr „Warum musste mir das passieren“, sondern „Was darf ich aus dieser Situation lernen“. Spürst Du, was für einen Unterschied das macht?
  • Hinschauen statt Verdrängen
    Wir haben die Tendenz, unangenehme Gefühle zu verdrängen. Das gelingt aber nur temporär, irgendwann kommen diese Gefühle an die Oberfläche, ob Du willst oder nicht.
    Wenn Du Dich Deiner Angst stellst, ihr ins Gesicht schaust und ihr für einige Zeit Deine Aufmerksamkeit schenkst, dann geht sie meist von selbst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies nicht angenehm ist, oft sogar schmerzhaft, aber nach ca. 20 Minuten ist meistens alles vorbei. Die Angst verabschiedet sich und Du gehst gestärkt aus der Erfahrung hervor.
  • Achtsame Berührung
    Liebevolle, absichtslose Berührung ist ein sehr wirksames Mittel gegen Angst und Grübeln. Lies dazu auch gerne meinen Artikel "Berührung – das unterschätzte Heilmittel". Eine konkrete Anleitung für ein stärkendes Berührungsritual findest du  in meinem Artikel „Partner-Fußmassage“.
  • Energetische Unterstützung
    Manchmal braucht man auch Unterstützung von außen, z. B. wenn die Angst einen schon länger im Griff hat, wenn man sich müde und kraftlos fühlt, wenn das Immunsystem schwächelt … 
    Die Übertragung von Heilenergie über die Hände – Reiki – ist eine seit fast 100 Jahren bewährte Methode. Da momentan meistens keine direkte Berührung möglich ist, bietet sich das Fernreiki an. Dabei werden heilsame energetische Frequenzen übertragen, ohne dass der Empfänger anwesend sein muss. Sie ist unabhängig von Zeit und Raum. Die Methode der Fernheilung war der Überlieferung nach die bevorzugte Technik von Dr. Mikao Usiu, dem Begründer des traditionellen Reiki. Weitere Informationen findest du hier.
  • Entspannungstraining
    Regelmäßige Entspannungseinheiten stärken uns nachgewiesenermaßen ganzheitlich. Der Geist kommt zur Ruhe, der Körper kann sich regenerieren und die Seele atmet auf. Du kannst deinen Alltag gelassener erleben und strahlt diese Ruhe dann auch aus. Übung macht auch hier den Meister. Dabei ist es egal, ob Du Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder den Bodyscan dafür nutzt. Wichtig ist, das Du für Dich die passende Tiefenentspannungs-Methode findest und diese dann regelmäßig einübst. Wir unterstützen Dich gerne dabei. Informiere Dich gerne hier oder rufe uns an.

Ich hoffe, Dir damit einige wertvolle Impulse gegeben zu haben. Du hast die Wahl: Angst oder Vertrauen – es ist Deine Entscheidung.

 

Bleib zuversichtlich, bleib gesund und höre auf Dein Herz.